Jahresabo
- Artikel-Nr.: SW10025.11
Prämien & Preise
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Gisela Notz: Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen Gemäldes
»Wir finden heute Individuen, die sich in Familien, in Gruppen, in Lebens-, Arbeits-, Haus- oder Wohngemeinschaften, in Genossenschaften zusammenschließen, um gemeinsam Dinge zu tun, die sie alleine nicht tun können oder wollen. Sie haben die Sehnsucht nach einem würdevollen Leben, nach ebenbürtigen Geschlechterverhältnissen und nach einer freien Ordnung, die sie in der Ellenbogengesellschaft nicht finden, nicht aufgegeben.«
Warum leben wir in einer Gesellschaft, in welcher die Kleinfamilie noch immer als Leitbild gilt? Obwohl weniger als ein Drittel der Menschen in einem klassischen Zweigenerationenhaushalt lebt und diese Ideologie spätestens seit den Studierendenprotesten der sechziger Jahre infragegestellt wird? konkret-Autorin Gisela Notz nennt die Ideologie von der Kleinfamilie Familismus und übt Kritik an traditioneller Familienpolitik: Denn mitunter ist sie bürgerliche Kleinfamilie ein Ort der Gewalt und Unterdrückung und somit Brutstätte psychischer und physischer Verletzungen.
Gisela Notz Standardwerk Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen Gemäldes ist vor kurzen in zweiter, erweiterter Auflage im Schmetterling Verlag erschienen. Es betrachtet die Familie aus historischer, ökonomischer und feministischer Perspektive und analysiert die Probleme und Widersprüche eines Leitbilds, an dem trotz einer zunehmenden Tendenz zur Kinderlosigkeit und hoher Scheidungsraten festgehalten wird.
Gerhard Henschel / Wenzel Storch: Das Ei des Kolumbus. Römisch-katholische Fotoromane
Messdiener auf Abwegen, Sexpartys im Vatikan, Inseln der Sünde – und überall Popos: Das Ei des Kolumbus versammelt zehn abenteuerliche Fotoromane aus einem römisch-katholischen Zauberland. Die konkret-Autoren Gerhard Henschel und Wenzel Storch haben sich durch den schier unermesslichen Bilderfundus längst vergessener Erbauungsmagazine für Ministranten gewühlt und aus dem Material Geschichten geschöpft, die das Groteske der Vorlagen mit aberwitzigen Dialogen und Szenen hochkomisch übertrumpfen.
Ein reich illustrierter Anhang blickt hinter die Kulissen der katholischen Schmuddelheftchen-Produktion, die mit Titeln wie »Am Scheideweg«, »Leuchtfeuer Ministrant« oder »Unser Guckloch« ganze Generationen prägte. Die Autoren lassen sich aber auch in die eigenen Karten gucken, denn was leicht aussieht, war schwer getan. Gestaltet von konkret-Layouter Niki Bong, ist Das Ei des Kolumbus ein Buch, das auf keines Gotteslästerers Gabentisch fehlen sollte.
Richard Schuberth: Lord Byron. Der erste Anti-Byronist
»Man kann bei Byron noch so Kurs zu halten versuchen zwischen Idealisierung und Ablehnung, es lässt sich einfach nicht verhindern, ihn charmant und dann wieder lächerlich zu finden, unverschämt geistreich und peinlich banal, zynisch und empathisch, selbstlos wie selbstgefällig, politisch engagiert und nur sein eigenes Süppchen kochend, feig und mutig, abschätzig und respektvoll, energisch und träge, und ewig ließen sich diese Wortschatzübungen der Paradoxien weiterführen … ehe man sich dabei ertappt, doch wieder nur in den Spiegel geschaut zu haben.«
Schon zu Lebzeiten polarisierte Lord Byron (1788–1824), »der erste Popstar der Geschichte«, wie niemand sonst. Den Mythos der Fans vom düsteren Helden, Libertin, Bürgerschreck und Freiheitskämpfer entzauberte er selbst. In einem thematisch vielseitig angelegten Essayband rekonstruiert konkret-Autor Richard Schuberth die Umbruchzeit zum sittenstrengen Viktorianischen Zeitalter und rehabilitiert »Byron, den ersten Anti-Byronisten«, als entspannten Kritiker von Identität und Starkult. Schuberth befragt Byron zu Orientalismus, Raubkunst, Postkolonialismus und der Erfindung des modernen Ich, zur »Byromania« und frühen Popkultur, zu Feminismus, Antisemitismus, Dandyismus, zu Byrons Körperbehinderung, seiner Bisexualität, seinem Platz in den politischen Strömungen seiner Zeit und nicht zuletzt zu seinem Stellenwert als Dichter im Zwiespalt zwischen Aufklärung und Romantik. Abgerundet wird der Band durch Essays zu den »Byronisten« Michail Lermontow, Emily Brontë und Petar II. Petrović-Njegoš.
Tobias Lambert: Gescheiterte Utopie? Venezuela ein Jahrzehnt nach Hugo Chávez
»Im Jahr 2000 veröffentlichte der kolumbianische Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez einen Text über Hugo Chávez, der die Ambivalenz des damals erst kurz amtierenden venezolanischen Präsidenten betonte. Der eine jemand, dem sein unverwüstliches Glück die Chance präsentiert hatte, sein Land zu retten; der andere ein Traumtänzer, der sehr wohl einmal als ein weiterer Despot in die Geschichte eingehen könnte. Darin deutet sich bereits die gesellschaftliche Polarisierung an, die Venezuela in den kommenden Jahren erleben sollte. Die Mehrheit der ärmeren Bevölkerung verehrte ihren Präsidenten leidenschaftlich. Die Eliten des Landes, deren kulturelles Vorbild seit jeher die USA und Europa waren, hassten ihn hingegen inbrünstig.«
Nach dem Tod von Hugo Chávez und dem Einbruch der Erdölpreise geriet Venezuela in die schwerste Krise seiner Geschichte. Wie konnte es zu dem ungeheuren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Niedergang kommen? Tobias Lambert analysiert nicht nur die Zeit seit Chávez’ Tod im Jahr 2013, sondern auch dessen Regierungszeit ab 1999 und die Vorgeschichte. Differenziert zeigt der Autor, wie jenseits demokratisierender Elemente autoritäre Muster bereits unter Chávez begonnen haben. Er veranschaulicht die konkreten Veränderungen der letzten Jahre, analysiert die Politik von Präsident Nicolás Maduro, seinen Umgang mit der Opposition und mit Dissidenten sowie die intransparente Privatisierungspolitik. Nicht zuletzt beantwortet der Autor die Frage, was vom »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« übriggeblieben ist.
Johann Braun: Stadt von Rechts. Über Brennpunkte und Ordnungsversuche
»Rechte Normalvorstellungen einer städtischen Gemeinschaft mit dem Bürger als ihrem Träger erinnern an eine Volksgemeinschaft im Kleinen: Sie fordern ein weißes, deutsches und zumeist männlich angesprochenes Subjekt, das sich bedingungslos in diese Gemeinschaft integriert, Verantwortung zeigt und sie notfalls verteidigt. Zugleich verspricht diese städtische Volksgemeinschaft ein bodenständiges, weitgehend widerspruchsfreies und historisch verwurzeltes Leben in einer traditionell gebauten Kulisse. Nach außen wird die städtische Gemeinschaft als abgeschlossen konzipiert. Sie beinhaltet also den Ausschluss jener Subjekte, die nicht ihren rassischen, ethnischen und kulturellen Defiinitionen entsprechen.«
Das Land wählt rechts, die Rechte zieht es aufs Land, so die gängige Meinung. Aus dem Blick gerät dabei die Stadt. Und damit die ausgeprägte rechte Lust an der gleichermaßen zynischen wie fanatischen Auseinandersetzung mit den Metropolen. In »Stadt von Rechts« verfolgt der Humangeograf Johann Braun diese zwiespältige Auseinandersetzung vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Er macht den Hass der Rechten auf die Dichte und Widersprüchlichkeit städtischer Räume ebenso sichtbar wie die faschistische Sehnsucht nach Disziplinierung und Identifikation. Und er belegt mit einer Fülle von Belegen, dass diese Ambivalenz elementar ist für die rechte Beschreibung von Gegenwart und Zukunft.
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